Gleich nach der Ankunft in Berlin am vergangenen Dienstag besuchte die Klasse 10a der Gemeinschaftsschule am Brook mit ihren Lehrerinnen Andrea Meier und Anja Wittich das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Im Anschluss an eine Führung im Stelenfeld konnten sich die Schülerinnen und Schüler in der dazugehörigen Ausstellung über das Schicksal jüdischer Familie in der Zeit des Nationalsozialismus informieren.
Am zweiten Tag der Bildungsfahrt standen der Besuch des Bundesrats und Informationen zum Gesetzgebungsverfahren auf dem Programm. In einem Planspiel übernahmen die Teilnehmenden die Rolle von Politikerinnen und Politikern und berieten einen Gesetzentwurf der „Bundesregierung“ – Das Wahlrecht soll bei der nächsten Bundestagswahl auf 16 Jahre gesenkt werden. Selin leitete als Präsidentin die Sitzung, während die anderen ihre Meinungen vertraten und auch einen Kompromiss ausarbeiteten.
Ein ehemaliger Insasse des Stasigefängnis Hohenschönhausen führte die Gruppe am Donnerstag durch das Gefängnis, wo die 10a einiges über die psychologische Foltermethode der Stasi erfuhr. Die Gefangenen waren während ihres Aufenthalts unter anderem streng isoliert und selbst der Ort ihrer Haft wurde ihnen verschwiegen. Der Führer erfuhr erst durch den Einblick in seine Stasiakte, dass er in Hohenschönhausen inhaftiert war.
Am Freitag sahen sich die Schülerinnen und Schüler im Plenarsaal die Reden der Abgeordneten zur Einsetzung des Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg an und waren sehr überrascht, wie lebhaft die Debatte war. Im anschließenden Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Erhard Grundl von Bündnis 90 / Die Grünen stellten die Schülerinnen und Schüler Fragen zu seiner Person, seinem Werdegang, seiner Familie, dem Israel- und Palästinakonflikt sowie zum Waffenhandel der Bundesrepublik. Ein Essen in der Kantine des Paul Löbe Hauses rundetet den Besuch ab, bevor es dann wieder zurück nach Kiel ging.